Unser Wald als Sehnsuchtsort

Wir sind damit auf den Spuren unserer menschlichen Sehnsucht nach dem Bodenständigen, dem Wahren und Ursprünglichen. Wir als Kirchengemeinde sehen unseren Kirchenwald als Chance der Besinnung und Selbstfindung. Waldbesuche sind Gelegenheiten die Schöpfung Gottes zu betrachten und zu vermitteln.

 

„Man geht einerseits davon aus, dass der Aufenthalt im Freien langfristig positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder und deren motorische Fähigkeiten und soziale Kompetenzen hat. Gleichzeitig werden Wissen und Kompetenzen im Sinne eins verantwortlichen Umgangs mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen vermittelt.“

(Sven Herzog, in: Die Sache mit dem Wald, S. 170).

Klimaangepasstes Waldmanagement

Seit dem Jahr 2021 erhielten wir eine Prämie zum Erhalt und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Hier setzen wir uns für eine ökölogisch-nachhaltige Bewirtschaftung unseres Waldes ein.

Neues Projekt 2025 Artenförderung über Waldrandgestaltung im Rottal

„Ein Schwerpunkt des aktiven Waldnaturschutzes liegt derzeit auf der Förderung von selten gewordenen Strukturen im Wald, die vor allem tierischen und pflanzlichen Organismen lichter, magerer Standorte Lebensraum bieten. Diese Strukturen entstammen zumeist historischen Formen der Waldnutzung. Dazu gehören z. B. Waldweide, periodische Stockholzhiebe im Nieder- oder Mittelwald, Wald-Feldbau mit oder ohne Einsatz von Feuer, Grassicheln und Streurechen. Diese Formen der Waldnutzung haben spätestens seit dem 2. Weltkrieg ihren wirtschaftlichen Zweck verloren und sind deswegen heute aus der praktischen Waldbewirtschaftung nahezu völlig verschwunden; reliktische, zumeist rudimentäre Formen sind nur noch auf ca. 0,2 % der Landeswaldfläche zu finden. Auch viele natürliche Störungsökosysteme, wie geomorphologisch aktive Auen oder Hangrutschflächen, die ursprüngliche Quellen für solche Waldstrukturen und ihr spezifisches Arteninventar waren, sind heute verbaut und festgelegt.

Aus diesem Grund sind die Populationen von Arten, die an solche Waldlebensräume gebunden sind, inzwischen oft hochgradig gefährdet, und es werden Bemühungen unternommen, durch Imitation der historischen Bewirtschaftung die noch letzten noch vorhandenen, tradierten Waldstrukturelemente zu erhalten oder wieder neu herzustellen. Waldrandgestaltung kann solche Strukturen vermehren, vernetzen und damit Teilpopulationen von zu fördernden Arten verbinden, in manchen Fällen auch durch gezielte Anbindung an angrenzende Offenlandhabitate. Zudem sind lichte Waldstrukturen besonders geeignet, klimaresiliente Gehölzarten einzubringen und zu fördern.

Es werden in Zusammenarbeit mit sechs Pilotforstämtern je zwei wegbegleitende Flächen für die Waldrandpflege identifiziert, vorzugsweise im Kommunalwald. Kriterien für die Flächeneignung sind Einverständnis der Waldeigentümer, passende Ausgangsstrukturen in den angrenzenden Beständen und ggf. Vorkommen von Waldzielarten, bei denen erwartet wird, dass sie von der Maßnahme profitieren. Dabei sollen die Verbundräume für lichte Wälder entsprechend des Biotopverbundkonzept Wald in die Auswahl einbezogen werden. Auf den ausgewählten Flächen werden auf jeweils mindestens 150 m Länge und 20 m Tiefe Maßnahmen der Waldrandpflege nach Vorgaben des Waldrandmerkblattes Baden-Württemberg (2025) umgesetzt.

Bei der Erstbearbeitung von Waldrändern werden verschiedene Behandlungsmethoden (Stockhieb, Mulchen, Mähen) und technische Verfahren mit unterschiedlicher maschineller Ausstattung erprobt. Der zeitliche Aufwand und die Kosten werden dokumentiert als Hinweise für ein mögliches Fördervolumen.

Zudem werden die Waldränder mit einem Vegetations- und Tagfalter-Monitoring vor und zwei Jahre nach der Erstanlage begleitet. Hierbei wird das Artinventar der Flora und der Tagfalter anhand von Transekten aufgenommen, um erste Wirkungen der Maßnahmen auf die Populationen der Waldzielarten zu erfassen. Fortbildungen bezüglich der Waldrandgestaltung sind vorgesehen.“

Quelle: https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/biodiversitaet-und-landnutzung/sonderprogramm-biol-vielfalt/projekte-forst – Stand: 21.3.2025