Unser Kirchengemeinderat leitet nicht nur zusammen mit dem Pfarrer die Belange unserer Gesamtkirchengemeinde, sondern ist auch angehalten theologisch zu arbeiten, d.h. unsere Gemeinde auch geistlich zu leiten.

Nach meiner Recherche hat seit dem 11. Oktober 1988 die Adelmannsfelder (Glocken) Läuteordnung gegolten:

Vom 23. April – Georgi – bis 29. September – Michaeli – ist Sommerzeit.

Es läutet morgens um 5 Uhr, nachmittags um 16 Uhr, abends um 20 Uhr.

Vom 29. September – Michaeli – 23. April – Georgi – ist Winterzeit.

Es läutet morgens um 6 Uhr, nachmittags um 15 Uhr, abends um 19 Uhr.

Im Juni 2024 wurde beschlossen, ganzjährig auf 6 Uhr-Läuten umzustellen.

Schon im Jahr 2018 hat die Evangelische Landeskirche einen Leitfaden herausgegeben mit dem Titel: Hörst du nicht die Glocken? Gebetsläuten im Tageslauf.

Dieser Leitfaden möchte anregen, neu über das Gebetsläuten nachzudenken. Er regt an, sich neu auf das Gebetsläuten im Tageslauf zu besinnen und etwa nicht mehr, sondern bewusster zu läuten. Bisher war meist die traditionelle Läuteordnung kreuzestheologisch geprägt, vermutlich auch die unsrige: (s. Bild oben)

Leider verbinden nur noch wenige Menschen das Gebetsläuten mit diesem Gebet auf Christus hin orientiert. Daher möchte diese Empfehlung eine Neubesinnung des Gebetsläuten anregen, mit einem theologischen Bittgebet für einen gelingenden Tag/ Dank an den Heiligen Geist, mit der Bitte um Frieden/Dank an Gott und mit der Bitte um Gerechtigkeit / Dank an Jesus Christus und mit der Bitte um Bewahrung der Schöpfung / Lob Gottes. Somit weitet man die Sicht auf die Dreieinigkeit Gottes und verbindet das Gebetsläuten mit dem Alltag aller Menschen unterm Kirchturm.

(vgl. Bild unten)

Es besteht kein Anlass zur Sorge einer theologischen Umdeutung, vielmehr wird der kreuzestheologische Charakter (siehe Abb.) gestärkt und die Kreuzesform auf dem Uhr Blatt wird symbolisch verdeutlicht, was bisher bei uns nicht so war.

Wir begrüßen das sehr und haben im Mai 2025 beschlossen, ab 1. September 2025 unsere Kirchen in Adelmannsfelden und Pommertsweiler dieser neuen Läuteordnung zu überführen.

Wir haben die Hoffnung, dass über die Neuausrichtung des Gebetsläuten wieder ein Gemeinschaftsgefühl aller Christinnen und Christen entsteht: Das Gebet geschieht in dem Bewusstsein, dass gleichzeitig im ganzen Land Menschen mit Gott ins Gebet treten. Ich möchte alle ermutigen sich darauf einzulassen, denn gemeinsame Gebete können verbinden und verändern.

Ein möglicher Ablauf möchte ich Ihnen vorschlagen:

Am Morgen um 9 Uhr:

Mit DIR, GOTT, will ich den neuen Tag beginnen. DU lässt mich gestärkt aufstehen. Ich danke DIR. Begleite mich und schütze meine Lieben. Ich freue mich auf diesen Tag und will mich überraschen lassen. Lass mir gelingen, was ich vorhabe. Richte meinen Sinn nach DEINEM Willen aus. Hilf mir, in jedem Menschen, dem ich begegne werde, den Nächsten zu sehen, den DU liebst. Lass mich in DEINER Liebe bleiben, gib mir Aufmerksamkeit, Kraft und Geduld. Amen

Am Mittag um 12 Uhr:

Wir danken DIR, allmächtiger GOTT, dass DU in Jesus Christus mit uns Frieden geschlossen hast. Hilf uns, dass wir untereinander Frieden halten. Gebrauche uns als Werkzeuge deiner Versöhnung, damit alle Menschen DEINE Liebe erfahren. Wir bitten DICH durch Jesus Christus, unsern Herrn und Retter. Amen

Am Nachmittag um 15 Uhr:

Herr, unser GOTT, am Nachmittag halten wir inne. DU bist unseres Lebens Mitte. Gib uns den Mut und die Kraft, dass wir tun, was recht ist vor DIR. Lass uns gut leben vor DEINEN Augen. AMEN

Am Abend um 18 Uhr:

Diesen Tag, Herr, lege ich zurück in DEINE Hand. DU gabst ihn mir. DU, mein Schöpfer, schenkst mir Zeit, Lebenszeit. Danke für alles, was gelang. Danke, dass DU mich behütet hast. Vergib, was ich versäumte, was ich schuldig geblieben bin. Was ich erlebt habe, lege ich zurück in DEINE Hand. Bewahre mich in dieser Nacht. Schenke Ruhe, schenke Frieden. Amen

Möge uns das gemeinsame Gebet miteinander verbinden!

Ihr Pfarrer Gerhard Cieslik